Meduris – Der Ruf der Götter | |
Verlag: Erscheinungsjahr: Autoren: |
Haba 2016 Stefan Dorra | Ralf zur Linde |
Meduris – Spielbox |
Kurzbeschreibung:
Die Kelten sind dem Ruf ihrer Götter zum Berg Meduris gefolgt. Schnell bauen sie die ersten Hütten und vereinen diese zu immer größer werdenden Siedlungen. Der Berg gibt ihnen dabei alle Güter die sie brauchen, um nicht nur Hütten und Tempeln zu errichten, sondern auch Opfergaben an die Götter zu erbringen. Wer bei Spielende am besten gebaut und geopfert hat wird zum neuen Anführer des Stammes ernannt. Top-Angebot: Amazon
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Meduris – Spielmaterial |
Spielmaterial
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Meduris – Spielplan |
Spielplan
Der Spielplan zeigt den Berg Meduris und an seinen 4 Hängen können die Spieler ihre benötigten Güter (Stein, Holz,…) besorgen. Die Felder, welche den Berg umkreisen, werden als Bauplatz für Hütten oder Tempel genutzt. An jedem Feld sind dazu 2 Güter abgebildet, welche die Spieler als Baukosten bezahlen müssen. An den Feldern befindet sich der Druidenpfad und um den Spielplan herum verläuft die Siegpunkteleiste. |
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Meduris – Hütte, Tempel, 100er-Chip, Arbeiter und Punktezähler |
Hütte, Tempel, 100er-Chip, Arbeiter und Punktezähler
Hütte Tempel 100er-Chip Arbeiter Punktezähler |
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Meduris – Druide und Würfel |
Druide und Würfel
Druide Würfel |
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Meduris – Runensteine und Bonuschips |
Runensteine und Bonuschips
Runensteine Bonuschips |
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Spielvorbereitung:
– Der Spielplan wird mit der der Spieleranzahl entsprechenden Seite ausgelegt
– Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm, jedes Gut einmal und in einer Farbe 2 Tempel, 12 (2 Spieler) bzw. 8 Hütten (3 oder 4 Spieler), 1 Punktezähler und 3 (2 Spieler) bzw. 2 – Arbeiter (3 oder 4 Spieler)
– Die 6 Bonus-Chips kommen offen und zufällig mit einem Mindestabstand von 3 Feldern auf Felder des Spielplans
– Der Druide kommt auf seinen Tempel
– Runensteine, Würfel und 100er-Chips werden bereitgelegt
– Die Güter kommen nach Art getrennt auf die entsprechende Seite des Berges
Spielablauf:
Der Spielzug eines Spielers besteht aus 2 Phasen:
– Kleiner Ertrag auswürfeln und entsprechend dem Ergebnis abhandeln.
– Entweder einen Großen Ertrag durch das Versetzen eines Arbeiters nehmen oder
– eine Hütte bauen, ggf. Bonus-Chip nehmen und den Druiden voranziehen oder
– einen Tempel errichten und den Druiden voranziehen
– Anschließend ist im Uhrzeigersinn der nächste Spieler am Zug
– Sobald der Druide den Pfad des Druiden erreicht zieht er immer von Hütte zu Hütte. In einer Siedlung zieht er in einem Zug immer an allen Hütten vorbei. Spieler können Güter opfern, um Siegpunkte zu erhalten
– Überquert der Druide den Fluss, so findet eine Runen-Zwischenwertung statt
Spielende:
Sobald ein Spieler alle Tempel und Hütten gebaut hat gibt es eine finale Wertung:
– Jede Hütte darf noch einmal ein Opfer darbringen
– Alle Tempel werden gewertet
– Alle Runensteine in Spielerbesitz werden gewertet
– Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten
Spielanleitung
Spielanleitung von Meduris als PDF Dokument. Zum Download auf das Bild oder folgenden Link klicken. » Download Spielanleitung von Meduris Dateigröße: 2,1 MB |
2 – 4
Anzahl
75
Minuten
10
Jahre
Meinung brettspiele-report:
Das Spielmaterial ist typisch Haba, also von guter Qualität. Die Holz-Komponenten sind sehr stabil und gut lackiert. Die Pappteile sind auch dick genug, um länger durchzuhalten.
Die Spielanleitung ist an sich gutgeschrieben, nur bei der Beschreibung des Spielgeschehens könnte man, bedingt durch die vielen Pfeile, etwas durcheinander kommen.
Das Spiel selbst hat einen sehr einfachen Spielablauf, welcher sich aus einer Glückskomponente und einem strategischen Teil zusammensetzt. Im strategischen Teil muss sich der Spieler aber nur für eine von drei Möglichkeiten (Ertrag, Hütte bauen oder Tempel errichten) entscheiden. Somit werden Spieler nicht von übermäßigen Entscheidungsmöglichkeiten erschlagen.
Dem schnellen Spieleinstieg stehen somit keine Hürden im Weg. Die Spieler brauchen aber schon Spielerfahrung, wenn es darum geht die eigenen Hütten richtig zu platzieren, den richtigen Ort und Zeitpunkt für die Tempel zu finden und gekonnt mit den Ressourcen umzugehen.
Bei den Ressourcen ergibt sich meines Erachtens auch der einzige Knackpunkt im Spiel, da in unseren Gruppen die Spieler vor dem Beenden des Spiels erst einmal alle Güter im Spiel gehortet haben. Somit gab es rundenlang nur Rohstoffaktionen und erst als alle weg waren wurde das Spielende eingeleitet. Natürlich könnte ein Spieler dies auch früher einleiten, aber dann holen sich seine Mitspieler in ihren Spielzügen Güter, welche sie dann noch in der letzten Wertung des Druiden in Siegpunkte verwandeln können. Außerdem müssen vor allem bei 4 Spielern gegen Spielende viele Güter für den Bau einer Hütte ausgegeben werden, da immer benachbart zu anderen Hütten gebaut wird. Diese Güter stehen dann nicht mehr für die finale Wertung zur Verfügung.
Der Spielablauf hat aber durchaus einen guten Spannungsbogen. Zu Beginn bauen die Spieler noch einzelne Hütten, um Güter zu sparen, welche dann im Spielverlauf zu Siedlungen verschmelzen. Tempel begrenzen diese Siedlungen und können so auch die Baukosten für neue Hütten begrenzen. Die Wertungen des Druiden werden immer länger, da er immer alle Hütten einer Siedlung abklappert. Auf diese Umstände müssen sich die Spieler im Spielverlauf einstellen.
Interaktion – Die Interaktion bei Meduris ist durchaus hoch, da der Würfelwurf beim Kleinen Ertrag für alle Spieler gilt, auch wenn das Würfelresultat nicht beeinflussbar ist und die Güter für die Mitspieler daher nur unfreiwillig gegeben werden.
Beim Großen Ertrag nutzen die Spieler hingegen gezielt die Arbeiter anderer Spieler, um möglichst viele Güter zu erlangen. Aber auch hier werden die Güter an alle beteiligten Spieler verteilt.
Dazu kommt noch das gezielte Wegnehmen von Runensteinen oder das Abgrenzen von Siedlungen durch Tempel.
Keinen Einfluss haben die Spieler auf die Möglichkeiten eines Spielers. Sie können ihm also keine Güter wegnehmen, seine Arbeiter umsetzen oder die Wertung seiner Hütte durch einen Druiden verhindern.
Spieleranzahl – Der Spielplan ist doppelseitig bedruckt und die zu spielende Seite hängt von der Anzahl der Spieler ab. Unabhängig von der Anzahl der Spieler hat der Spielplan 3 Steinfelder für den Druiden, bevor dieser den Pfad des Druiden betritt.
Bei 4 Spielern gibt es 40 Felder zum Bauen von Tempeln und Hütten, also 10 pro Spieler. Bei 2 und 3 Spielern sind es 32, also 16 bei 2 Spielern oder knapp 11 bei 3 Spielern. 2 Spieler haben somit die größte Auswahl, aber auch die meisten Hütten, die sie bauen müssen. Dem Mehr an Feldern stehen auch ein Mehr an Hütten gegenüber. 12 Hütten bei 2 Spielern und 8 Hütten bei 3 und 4 Spielern.
Dem Spiel liegen nicht von jeder Farbe 12 Hütten bei, sondern nur von 2 Farben (blau und lila). In einem 2-Personenspiel müssen die Spieler daher immer diese beiden Farben nehmen.
Die Unterschiede in der Spieleranzahl dürften nicht überraschen. Je weniger Spieler teilnehmen, desto schneller ist man selbst wieder am Zug, desto weniger hat sich auf dem Spielplan verändert, aber desto mehr Hütten muss man errichten. Tendenziell werden die Spieler mit steigender Spieleranzahl mehr interagieren, da einfach mehr Arbeiter unterwegs sind und mehr Spieler Hütten errichten.
Strategie vs. Glück – Hier teilt sich Meduris in zwei Teile. Der so genannte Kleine Ertrag ist reines Glück und hierdurch können Spieler durchaus mehr Güter als manche ihrer Mitspieler erhalten, inklusive dem daraus entstehenden Spielvorteil beim Bau von Hütten oder der Abgabe von Opfergaben an den Druiden.
Die eigene Aktion kann und muss demgegenüber schon gut überdacht sein. Natürlich kann die Planung nur auf Basis der eigenen Rohstoffsituation erfolgen, aber man sollte schon einen Plan davon haben wohin die Reise gehen soll.
Tempel sollten im richtigen Augenblick an die richtige Stelle platziert werden. Runensteine sind eine gute Quelle für Siegpunkte während des Spielverlaufs und es sollten immer genug Güter vorrätig sein, um die Opfergabe an den Druiden zu leisten. Hier wäre es nie gut Siegpunkte zu verlieren.
Daher ist die häufigste Hauptaktion im Spiel auch das Nehmen von Gütern.
Fazit: Meduris bietet ein einfaches Spielprinzip, schön präsentiert.
Die Spieler müssen, auch wenn die Aktionsmöglichkeiten übersichtlich sind, ihre Spielzüge durchaus planen.
Da alles über die Güter im Spiel läuft, ist das Nehmen neuer Güter die mit Abstand häufigste Aktion. Dies könnte dem ein oder anderen etwas monoton auffallen bzw. Spielern langweilig werden.
Alles in allem solide, aber das erste Spiel aus der Game Night approved-Reihe, Abenteuerland, hat mir besser gefallen, da es einen für mich spannenderen Mechanismus beinhaltet.
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